Freitag, 24. Februar 2012

Die letzte Verbindung, Aliens und schnelle Autos

Verwirrend nicht wahr? Habe ich jetzt meine Fähigkeit deutsche Wörter in den richtigen Zusammenhang zu bringen verloren? Oder stelle ich mir einfach nur gerne vor, wie ihr jetzt gerade in diesem Moment mit konfusem Gesichtsausdruck vor dem Bildschirm sitzt und euch versucht auszumalen worum es in diesem Blogeintrag gehen soll?

Lasst mich euch helfen...

Nach mehr als einem Monat in diesem Land weiß ich, dass all die Geschichten der unbegrenzten Möglichkeiten, die Märchen vom Tellerwäscher zum Millionär wirklich nur Geschichten und Märchen sind. In Wirklichkeit ist dieses Land ziemlich traurig (Anm. d. Red. - alles meine eigene subjektive Beurteilung). Leere Mainstreet Geschäfte abseits der großen Städte, Gebrauchtwagenhändler entlang der Highways aufgereiht wie Perlen auf einer billigen Interspar Kette und dicke Menschen die in Jogginghosen Wallmart Billigprodukte im Einkaufswagen stapeln.
Noch trauriger ist, dass die Einwohner der Vereinigten Staaten der Meinung sind im besten Land der Welt zu leben. Nein, es ist nicht so dass ich behaupte Österreich wäre um so vieles großartiger, aber zumindest sind wir nicht davon überzeugt, dass es so wäre.
Was tut also eine Österreicherin in einem Land wo Sozialleistungen alla Karenzgeld und 5 Wochen Urlaub im Jahr als "Sozialistischer Humbug" verteufelt werden? (Nur um das anzumerken - nicht alle denken so, aber das versteht sich wohl von selbst) Richtig, sie sucht sich eine Verbindung zu Heimat. Und meine einzige Verbindung zu dem kleinen Kontinent am anderen Ende des Atlantiks ist ein Fernsehsender.

Wer mich kennt, ist sich meinem Faible für die wunderbare Sprache der kleinen Inseln im Norden, das ich schon einige Zeit vor unserer Abreise nach South Carolina entwickelt habe, bewusst. Sei es das R der Schotten, das O der Iren oder einfach nur ein hübsches, schön gesprochenes Oxford Englisch (Mit dem walisischen Dialekt habe ich zugegebenermaßen noch meine Probleme) - ich liebe es Leuten dabei zuzuhören, egal worüber sie reden. (was sich später in diesem Beitrag noch bewahrheiten wird)
Und ja, ich finde Britischen Humor wirklich witzig. Beunruhigend?

Kurz zur Einleitung mal ein paar Worte zum Sender selbst. BBC ist der älteste Fernsehkanal der Welt. (oder zumindest wird er so beworben) Normalerweise wird in England, wo es nicht nur einen sondern 4 BBCs gibt, keine Werbung zwischen und während der Sendungen ausgestrahlt. Lediglich ein paar Spots für kommende Sendungen und Informationsclips stören den Fernsehzuschauer. Hier in Amerika wäre das natürlich unmöglich, dennoch ist die Menge an Commercial Spots sehr viel besser zu ertragen wie bei zum Beispiel bei CBS oder NBC. Es sind zwar mehr Pausen, die sind dafür aber sehr kurz, so dass ich es gerade eben schaffe in einer Werbung meine Brille gegen Kontaktlinsen auszutauschen.
Was noch? BBC America hat abgesehen von zwei Nachrichtenshows ziemlich bald am Morgen keine weiteren Informationssendungen und bietetet dann den restlichen Tag - wie sie es selbst nennen:

"The Biggest Names in British Television"

Diese BBC Americans, wie sie sich selbst in den Vorschauen nennen, wären unter anderem:

  • Der leicht cholerische und sicher an Herzversagen kreppierende Superkoch Gordon Ramsey, der bankrotten Restaurants dabei hilft wieder auf die Beine zu kommen. (Klingt irgendwie vertraut...)
  • Der herrlich vorlaute, auf seine Weise zugleich alles verarschende und doch lustige Talkshowmaster Graham Norton der, anders als in  Deutschland, aus einer Show mit Celebrities auf einem Sofa (ahem... Wetten Dass?) echte Unterhaltung zaubern kann.
  • Dazu kommen noch einige wirklich gute Fernsehserien wie zum Beispiel Being Human (bitte die Britische Variante, nicht die schlechte Amerikanische Kopie), The Hour  (worauf ich mich schon tierisch freue), Sherlock (eine "was wäre wenn der berühmte Detektiv jetzt und hier leben würde" Variante der Romane von Arthur Conan Doyle) und Battlestar Galactica (wo gerade die 4te Staffel läuft, ich aber lieber von vorne anfangen würde).
    Alle Titel können angeklickst werden und ihr landet dann auf der dazugehörigen Homepage auf BBC America
Und viele mehr...
Auf zwei Shows möchte ich später noch genauer eingehen, vorher aber noch eine kurze Anmerkung: Nein, ich schaue nicht den ganzen Tag fern - denn ich mag Gordon Ramsey nicht, und der rennt so ziemlich jeden Nachmittag von Mittag bis 4.
Ich stehe also auf, schaue mir die Graham Norton Show Wiederholungen um 9:00 an, dann eine Wiederholung der zweiten Staffel Doctor Who um 10:00, widme mich dann wichtigeren Dingen um ihn dann am Abend wieder einzuschalten und entweder Top Gear zu schauen oder irgendetwas aus der unendlichen Bibliothek unseres Online TV Anbieters Netflix.
Gut, wir wissen alle dass ich ein großer Fan folgender Sendung bin:

Im Moment laufen die Re-Runs der 2ten Staffel der neuen Serie die ab 2005 wieder aufgenommen wurde. Ursprünglich war Doctor Who, eine Serie über einen zeitreisenden Alien namens "the Doctor" eine der ersten Science Fiction Produktionen überhaupt und lief von 1963 bis 1989.
An der witzigen Story hat sich wenig geändert, an den Specialeffects schon.
Wie kann eine Serie über ein und die selbe Person so lange laufen? Ganz einfach: Der Doctor kann, sobald er seinem Ende nahe ist, regenerieren. Er bekommt dabei aber einen neuen Charakter und natürlich ein neues Aussehen. Seit der neuen Serie haben bisher drei Britische (naja, einer ist Schotte) Schauspieler diesen Part übernommen: #9 Christopher Eccelston (der aus unerfindlichen Gründen nur für eine Stafffel unterschrieben hat) #10 David Tennant (The one and only und außerdem der Mann mit den tollsten Haaren der Welt) und #11 Matt Smith (der zwar sehr lustig ist, aber es ist einfach nicht das Selbe).

Für weitere Informationen empfehle ich euch folgenden Youtube Clip anzusehen (Der Typ im Bild ist Doctor #11):



Etwas was euch vielleicht  überrascht oder sogar erschreckt hat, war die Erwähnung einer Show, bei der ich nicht einmal in meinen schlimmsten Träumen darauf gekommen wäre, dass ich sie jemals (geschweigere denn gern) schauen würde:

Ja es geht um Autos und wer meine Reaktion auf ähnliche deutsche Produktionen alla "Grip" kennt, wird jetzt denken, ich hätte den Verstand verloren.
Aber was passiert wenn ein ziemlich großer, verrückter, alter; ein nicht ganz so alter, sehr schlecht gekleideter und ein ziemlich kleiner noch verrückterer Brite versuchen herauszufinden welches Transportmittel geeigneter ist die Innenstadt Londons zu durchqueren, einen Zug aus Wohnwägen bauen oder beweisen wollen, dass man ein italienisches Supercar um nur 10 000 Pfund kaufen kann? Richtig - Massive Destruction.
Hinzu kommt, dass es sich die Drei offensichtlich zum obersten Ziel gemacht haben, sich gegenseitig zu sabotieren.
Was Jerremy Clarkson, Richard Hammond und James May noch so alles anstellen, kann man auf BBC America so ziemlich jeden Tag verfolgen, denn die Sendung läuft schon seit 2002 und auch wenn die Wiederholungen nicht mehr so ganz up to date sind, lustig ist es immer. Ich werde mich jetzt mal in die Tiefen des Youtube Sumpfes begeben um euch eine passende Demonstration zu besorgen. Da sich das als Schwieriger erwiesen hat als erwartet, hier der erste Teil meiner Lieblings Folge - Top Gear Botswana Special in dem es darum ging, alte, in Afrika zu kaufende Autos quer durch das Land zu fahren und dabei zahlreiche Challenges zu bewältigen. (aus Urheberrechtsgründen funzt das Video nur auf Youtube selbst, nicht aber im Blog, sry)




Wow, das war ein ganz schöner Artikel, vielleicht sollte ich darüber Nachdenken einen reinen Fernseh Blog zu schreiben.


hugs and kisses


Patricia

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