Dienstag, 31. Januar 2012

Die Schwierigkeit des Schnitzel-Machens

Nachdem Philipps Arbeitskollege Tony von einem "typisch bayrischen" Restaurant berichtet hat, in dem unter anderem auch „untypisch bayrische“ Currywurst serviert wird, beschloss mein Freund, der, was die österreichische Küche betrifft in meinen Augen ein Spitzenkoch ist, unsere neuen amerikanischen Bekannten zum Essen einzuladen. Und was wäre österreichischer als ein richtiges Wiener Schnitzel mit Petersilkartoffeln?

Die meisten Zutaten gestalteten sich als schwierig, aber nicht unmöglich aufzutreiben. Im Bioladen (von in etwa der Größe eines Interpars) fanden wir unter „Internationale Lebensmittel“ sogar Preiselbeermarmelade von Darbo und da die Amerikaner so und so dazu tendieren ihr Fleisch so dermaßen zu panieren dass man nicht mal mehr schmeckt was man da genau isst, war das Thema „Semmelbrösel“ auch schnell abgehakt. Kalbfleisch dagegen war schwerer aufzutreiben. Der Metzger hatte nur noch 3 (für meinen Geschmack  ziemlich dünne) Kalbschnitzel die wir dann, der Fairness halber und zumindest teilweise, unseren Gästen servierten. Der Rest musste sich mit Schwein begnügen.

Was uns allerdings die größten Probleme bereitete war eine Zutat, ohne die die österreichische Küche keinen Tag überleben würdeButterschmalz. Weder im Bioladen, noch im kleinen gut sortierten Supermarkt oder im, an einen  Baumarkt erinnernden Walmat von der Größe einer Lagerhalle alla Warehouse 13 – kein Butterschmalz. Und was blieb uns dann anderes übrig als es selbst herzustellen?
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Eigentlich ist der Vorgang nicht besonders schwer, nur relativ zeitaufwendig. Die einzige Zutat: Butter - massenhaft Butter

Wie die englische Bezeichnung "Clarified Butter" schon verrät, handelt es sich bei Butterschmalz um nichts anderes als geklärte Butter. Es hat ähnliche Eigenschaften wie normales Schmalz wird aber nicht aus Schlachtfett sondern aus Kuhmilch gewonnen - kann daher auch von Vegetariern zum Kochen verwendet werden. (Obwohl die wahrscheinlich kein Schnitzel darin braten werden.)


Und so gehts:





  • Die Butter langsam erwärmen und ca 30-40 Minuten flüssig halten ohne umzurühren (Das Wasser in der Butter verdunstet dadurch)
  • An der Oberfläche bildet sich eine Art Schaum der nach der Kochzeit abgeschöpft wird - das sind die Eiweiß-Anteile
  • Durch das reduzieren auf das Butterreinfett verringert sich die Menge um etwa 1/3
  • Anschließend muss die flüssige Butter nur noch gefiltert werden (hierzu eignet sich Küchenrolle erstaunlicherweise besser als Kaffefilter da dieser zu fein ist)
  • Das tolle an Butterschmalz (abgesehen von der Tatsache dass man es wesentlich mehr erhitzen kann als normale Butter) ist, dass über ein Jahr haltbar bleibt.

hugs and kisses

Patricia

Montag, 23. Januar 2012

TV Guide durch die USA

unsere ersten gekaufte DVD's seit Gott weiß wann
Wenn man in ein neues Land zieht, sich einer neuen Kultur stellen muss, ist es hilfreich sich Notizen zu machen. Man muss es zwar nicht unbedingt so übertreiben wie ich, aber empfehlenswert ist es trotzdem. Vor Allem was das Fernsehen betrifft, hat mir mein Google Doc  Spreadsheet (so was wie eine online-Excel Tabelle) sehr weitergeholfen, denn wenn es um meine Lieblingsserien zu Hause geht, brauche ich ohnehin nur einen Sender (jaja, Pro7, ertappt) – hier ist das anders. Daher habe ich mir eine kleine Aufstellung an Sendungen gemacht, die ich von Anfang an verfolgt habe, oder jetzt in den USA endlich die Chance habe zu sehen. Und weil Phil und ich bekanntermaßen Serien Junkies sind und es wirklich geschafft haben 2 ganze Staffeln der Lachmuskel-strapazierenden neuen Sitcom (seit 2009) „Modern Family“ innerhalb eines Wochenendes auf DVD zu schauen, will ich hier ein bisschen etwas über das Amerikanische Sendersystem erzählen. Denn das unterscheidet sich irgendwie schon von dem, was wir von zu Hause kennen.
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Die Fernsehzuschauer in den USA konnten sich zu den ersten Glücklichen zählen, die einen regelmäßigen Senderbetrieb genießen durften. Seit 1946/1948 wird hier auf nationaler Ebene über den Flimmerkasten unterhalten. Seitdem hat sich aber einiges verändert. Genau wie bei uns gibt es allerdings die Teilung in Privates und Staatlichem Fernsehen, wobei Letzteres eine noch untergeordnetere Rolle spielt als zu Hause, und darum werde ich hier auch nicht davon sprechen.

Networks

Wichtig sind die Networks, die anders als Kabel- oder Satelliten Sender immer frei empfangbar sind und landesweit übertragen werden. Das besondere an der Struktur dieser Netzwerke ist, dass sie nur zu bestimmten Tageszeiten senden (aka Primetime usw) und über tausende von kleinen Lokalsendern im ganzen Land übertragen werden. Den Rest der Zeit senden diese Lokalsender ihr eigenes Programm wie Nachrichten, Sportübertragungen usw. Vergleichbar etwa mit den Nachrichten auf ORF2, die sich dann auch immer auf das gewisse Bundesland beziehen in dem man sich befindet. Entstanden ist dieses System dadurch, dass es die einzige Möglichkeit für große New Yorker Sender war, sich über das ganze Land zu verbreiten.
Berühmte Networks sind:

NBC (zB 30 Rock)

CBS (zB How I met your Mother, The Big Bang Theory)

ABC (zB Grey’s Anatomy, Modern Family)

FOX (zB The Simpsons, New Girl)

CW (zB The Vampire Diaries, Supernatural)

Ein US spezifisches Problem für TV Sender ist natürlich die Zeitverschiebung. Daher werden die Network- Programme zuerst in der Ostküstenversion aus New York gesendet und erst dann in der Central Time, Mountain Time und an der Westküste. Das heißt, nur in unserer Zeitzone hier, sind Live Sendungen wirklich Live. (Eine Besonderheit hatte hier die NBC Sitcom „30 Rock“, die eine Live-Episode gleich zwei Mal ausstrahlte, mit kleinen Veränderungen versteht sich, war interessant anzusehen) Ich bin also unter den ersten Menschen die heute Abend die neue "How I met your Mother" Folge sehen dürfen. :D

Pay TV

Wie Kabel und Satelliten Fernsehen – aka Pay TV funktionieren muss ich hoffentlich niemandem erklären. Zu den beliebtesten (und auch bei uns bekannten) Sendern gehören hier:

CNN, MTV, Sci-Fi Channel, Nickelodeon, HBO (True Blood, Game of Thrones) uvm.

Kabel- und Satellitenfernsehen sind hier gleichzustellen, wobei speziell in dünn besiedelten Gebieten Satellitenempfang verwendet wird. Preislich sind sie ungefähr ebenbürtig, allerdings sind speziell die Lokalsender eher mit Kabel zu empfangen.

Meine Liste - die ständig erweitert wird
So ich hoffe ich konnte euch das ganze jetzt etwas besser näher bringen und um ehrlich zu sein, hat mir dieser Beitrag auch nicht geschadet, denn jetzt verstehe ich es auch.

hugs and kisses

Patricia

Donnerstag, 19. Januar 2012

Verandas at the Point

Man ist also nach einer langen Reise und einem kurzen Hotelaufenthalt in den USA angekommen und will so schnell wie möglich in die eigenen 4 Wände ziehen? Auch wenn es nur für kurze Zeit ist und man keine Möglichkeit (oder Lust) hat, Möbel zu kaufen, ist das hier absolut kein Problem. Es ist offensichtlich üblicher als bei uns ,aus Berufsgründen hin und wieder den Wohnsitz zu wechseln oder für ein paar Monate in eine andere Stadt zu ziehen. Dafür gibt es nämlich Firmen wie "Corporate Connection" ( <-- klick) - ein sogenannter Relocation Service - also ein Service für Standordwechsel der von Wohnungsvermittlung, Möbelvermietung bis hin zu Haushaltswaren wie Geschirr, Handtücher alles anbietet. Die ideale Lösung für uns, denn obwohl wir ganze 4 Koffer und ziemlich viel Handgepäck dabei hatten, geht sich da natürlich kein Hausstand aus. Da auch Internet, Strom, Kabel ... alles dabei ist, müssen wir uns um nichts mehr kümmern. Sehr praktisch, sehr bequem und absolut weiter zu empfehlen wenn man nur für kurze Zeit in den Staaten ist.

Wo sind wir also gelandet? Die Community, das sind große Wohnanlagen mit mehrstöckigen (unser Haus hat 3 Stockwerke, wir wohnen im 2ten - man beachte dass es in den USA kein Erdgeschoss gibt und gleich bei 1ster Stock angefangen wird)  Apartmenthäusern die in der Regel um einen Innenhof mit Pool und Park angeordnet sind, heißt "Verandas at the Point" ( <-- klick) und ist vorallem bei jungen Leuten beliebt, da es hier optisch nicht ganz so traditionell zugeht.

Da wir in den nächsten Monaten mindestens einmal mit Besuch rechnen, haben wir uns für ein schönes, ca 100m² großes Apartment mit zwei Schlafzimmern entschieden und im Folgenden möchte ich euch den Grundriss und ein paar Bilder zeigen. Mir gefallen vorallem die Möbel die Corporate Connection für uns bereitgestellt hat, so etwas bekommt man zu Hause nicht zu sehen. Sie sind zwar irgendwie schwer und dunkel aber ich finds ganz toll.


Verandas at the Point bietet laut Broschüre ua. folgendes:

  • Gated Community
    (dh. dass nur Leute reinkommen die auch hier wohnen)
  • Clubhaus
    (mit Billard Tisch, TV, Wii)
  • Fitness Center
  • Solarium
  • Sport- und Spielplatz
  • Grillstelle
  • Pool
wie in einem richtigen Hotel eben, ,nur dass man selbst kochen und putzen muss.

Master Bedroom ( :D)
Guest Bed Room

Ess Bereich und Küche

Wohnbereich (wie ein Fernseher aussieht wisst ihr hoffentlich)
Ausblick aus unserem Schlafzimmerfenster

hugs and kisses


Patricia

Dienstag, 17. Januar 2012

Die Viertel des Upstate

Nachdem ich ja jetzt zwei Blogs mein Eigen nennen darf, und es in  meinem ersten (in Englischer Sprache) hauptsächlich um die Schönheiten und nicht um die Eigenarten (sprich: Natur, Reisen, Kochen ect) des Lebens geht, habe ich dort auch gleich angefangen einen kleinen Bericht über die Gegend zu schreiben, in der ich  jetzt lebe. Vielleicht nehme ich mir später einmal die Zeit, alles zu übersetzen, bis dahin will ich aber jeden, der der Englischen Sprache mächtig ist, bitten, den untenstehenden Link anzuklicken und sich dort zu informieren. Hätte ich die Zeit, würde ich alles zweisprachig verfassen, aber die hab ich leider nicht. Ein großes dickes Sorry.


Quarters of the Upstate auf "My Season's Seasoning"

hugs and kisses


Patricia

Montag, 16. Januar 2012

Chronik einer Reise - Sicherheitskontrolle

I don't own this picture
Einreisen in die USA ist kein Zuckerschlecken. So manch einer von euch hat diese Prozedur schon einige Male hinter sich gebracht, aber ich denke ich schulde es den Anderen zumindest einen Blog Artikel dem zu widmen, was ich gemeinhin „Wir haben Angst vor allem was von Draußen kommt“  und „doppelt gemoppelt ist dreimal so gut“ nenne.

Für diesen Eintrag werde ich das Internet zu Rate ziehen, da ich, auch wenn es erst Gestern war, keine verlässlichen Erinnerungen mehr habe und ich hier keinen, wie man so schön sagt, Scheiß erzählen will. Man geht halt mit dem Strom mit, macht was die anderen machen, aber warum und weshalb? (und schon vermisse ich meinen zweiten Bildschirm aus der Arbeit wo diese ganze Recherchesache sehr viel einfacher wäre – also Tab Surfing)







  • Schritt 1 – Das weiße I-94 Formular und das Zollformular

Diese beiden „Wisch“ habe ich schon in meinem letzten Blogeintrag – „Chronik einer Reise – der Flug“ – erwähnt. Die Formulare werden von den Flugbegleitern schon während des Fluges ausgeteilt, vor den zuständigen Schaltern am Flughafen kann man sie aber auch finden. Das I-94 ist nur für Einreisende mit gültigem US Visum im Pass, Touristen bekommen hier etwas anderes. An Bord wird kurz vor der Landung auch noch ein Video mit der genauen Anleitung zum Ausfüllen gezeigt, blöd nur, dass die meisten Passagiere das schon erledigt haben. Wichtig ist: Länderangaben ect. alles auf Englisch ausfüllen – wir sind also Staatsbürger (ja das steht schon auf Deutsch da!) von Austria, nicht Österreich!

  • Schritt 2 – Passkontrolle

Ist in Atlanta nicht zu verfehlen, außerdem gehen sowieso alle Passagiere dort hin. Alle? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bewohntes Dorf… Ahem … Diese Regeln gelten nicht für die Flugzeugcrew und natürlich die wunderbaren Diplomaten die unsere Welt zusammenhalten. *Grml*  Es werden Fragen zu Verbleibdauer und dem Grund der Reise gestellt. Bei uns hat sich das Ganze etwas schwieriger gestaltet, da es zwischen Phil’s Grenzbeamten und ihm einige sprachliche Differenzen gab was die Erklärung seines Aufenthaltsgrundes anging. Arbeitet er nun in den USA oder nicht. Ja und Nein… und das war dann zu viel für den armen Kontrolleur. Nach einer kleinen Verzögerung bekamen wir dann aber auch unseren Stempel und weiter gings…
Kleine Anmerkung am Rande: Wer zwar EU Staatsbürger ist aber in einem, den USA nicht so wohlgesinnten Land (sprich Kleinasien, Kuba, Nordkorea ect.) geboren wurde, muss hier mit verstärkten Sicherheitskontrollen rechnen. Außerdem muss jeder Neuankömmling die Fingerabdrücke der rechten Hand (und was wenn man Linkshänder ist?) abgeben und mal kurz Fotomodel spielen. Naja, wir sind Generation Big Brother, wir sinds gewöhnt.

  • Schritt 3 – Gepäck abholen – und wieder abgeben

Soweit ich weiß, muss man diese Tortur nur am Flughafen in Memphis und Atlanta hinter sich bringen. An anderen Orten kann man gleich nachdem man die Sicherheitskontrolle hinter sich hat und das Gepäck wieder sein Eigen nennen darf, das Gelände verlassen. In Atlanta allerdings wird hier alles doppelt gemoppelt und nachdem man seine Koffer von einem der vielen Förderbänder gehievt hat, gibt man es einige Meter weiter wieder ab. Hier wird sortiert in: Koffer von Leuten die noch weiterfliegen; Koffer von Leuten die aus den USA gekommen sind; Koffer von Leuten aus dem Internationalen Raum. So weit so gut, müssen wir die Dinger halt nicht weiter schleppen. Vielleicht ist das der Grund, denn der Flughafen ist wirklich verdammt groß und der automatische Transport des Gepäcks erleichtert die Weiterreise Richtung Ausgang.

  • Schritt 4 – Sicherheitskontrolle

Wie zu erwarten sind die Kontrollen hier etwas schärfer als zu Hause, aber die Deutschen können hier schon ziemlich gut mithalten. Einziger Unterschied zu den uns bekannten Kontrollen ist der Ganzkörperscanner (jaja, diese ziemlich umstrittenen Dinger die entfernt an Teleports erinnern) und die Tatsache, dass man auch die Schuhe immer ausziehen muss. Ich fands weniger schlimm als erwartet.

Also, schnell weiter in den Flughafenzug zum Car Rental Terminal :D Aber den muss man erst mal finden. Ein kurzer Aufenthalt vor den Toren des Flughafens schadet nicht - Ich muss es jetzt sagen: gefühlte 15 Grad Celsius und strahlender Sonnenschein. Jetzt ist es zwar kalt aber am Wochenende solls sogar noch schöner werden. (50 Grad Fahrenheit entsprechen 10 Grad Celsius - 65 Grad Fahrenheit wie am Sonntag heißen für uns also 18°!!!)



hugs and kisses

Patricia

Chronik einer Reise - der Flug

Ausblick aus unserem Hotelzimmer
Für alle die richtig neidisch waren:
auch hier ist irgendwie Winter
Da ich davon ausgehe, dass so ziemlich jeder der dies hier liest, schon mindestens ein Mal in ein Flugzeug gestiegen ist um eine oder zwei Wochen im sonnigen Süden zu verbringen, werde ich mich jetzt nicht weiter mit dem ersten Teil der Reise befassen. Es sei nur so viel gesagt, es war verdammt früh (der Wecker klingelte um genau 15:13 was ich komisch finde, aber ich denke Phil Handy Uhr geht ein bisschen richtiger als meines) und ich war verdammt müde. Das Einchecken usw. am Münchner Flughafen war wie gewohnt unproblematisch... und da beklagen sich die Leute über die Deutsche Bürokratie.


So der Flug also … Munich Airport – Hartsfield-Jackson International Airport Atlanta … Flugzeit 10:05 Stunden … Fazit?


Eindeutig weniger schlimm als erwartet, auch wenn ein Upgrade in die geräumigere Economy Comfort Class mit ihren zusätzlichen 10cm Beinfreiheit leider nicht mehr möglich war. Ich will hier aber nicht für andere sprechen denn… naja… ich bin halt schon ziemlich klein. Grundsätzlich ist Fliegen für mich sowieso kein Problem, ich fürchte mich weder beim Abheben, noch beim Landen und auch Turbulenzen, von denen es vor allem zwischen Island und Grönland einige gab, lassen mich kalt. Rund um uns saßen weder quengelige kleine Kinder oder großkotzige Touristen – alles pippifein.
Zusätzlich kommt noch der im Vordersitz eingelassene kleine Bildschirm hinzu, der unter anderem auch eine schöne Auswahl an in Etwa 50 Filmen bietet, manche davon (ca 10 schätze ich) sogar auf Deutsch. Mir half das alles wenig, da ich als Fernsehjunkie die meisten ohnehin schon gesehen hatte. Um mich auf die bevorstehenden Monate vorzubereiten habe ich mich dann aber für den Originalton entschieden und kann nun die Filme „30 Minuten oder Weniger“ , „Drive“ (Ryan Gosling :D!!!), und „Bridesmaids“ von meiner IMDB Watchlist streichen. (ersterer war, wie es sich für einen Film mit Jesse Eisenberg gehört, sehr lustig)
Flugzeugessen ist für mich, im Gegensatz zu manch anderen in Massen servierten Lebensmitteln, keine Qual, auch wenn ich mich frage, wie so manche eher fülligere Amerikaner mit den kleinen Portionen zurechtkamen, denn auch ich hatte nach meiner Gemüselasagne nicht unbedingt das Gefühl jetzt komplett satt zu sein. Eine kleine Bemerkung noch am Rande, die es wert ist hier noch erwähnt zu werden: Ich hörte wie sich die amerikanischen Stewardessen über die deutschen Fluggäste mit ihrem übermäßigen Bierkonsum beschwerten. Offensichtlich hat sich der „Bier mit Alkohol Vorrat“ schon dem Ende zugeneigt.

Mein Part-Time Schreibtisch
und die obligatorische Tasse Tee
Wir sind also nach 10 Stunden in der Luft dann endlich gelandet. Vorher mussten aber noch zwei komische Wisch (ich nenne sie mal so da ich die richtige Bezeichnung vergessen habe) ausgefüllt werden. Einer war für den Zoll und betraf uns eigentlich nicht, da wir weder Lebensmittel, noch Saatgut oder sonst welche Dinge zum Weiterverkauf in die USA eingeführt haben (was im Nachhinein betrachtet nicht richtig war, da ich eine Packung Yogi Tee im Koffer hatte). Der andere Zettel musste nur von Nicht Amerikanern die nicht mit dem ESTA (also Touristenvisum für 3 Monate) einreisten ausgefüllt werden. Alles so weit so gut, ich hasse Formulare… aber das wisst ihr ja.
Wie es dann am Flughafen weiterging erfahrt ihr sobald ich das Hotelzimmer etwas aufgeräumt habe. Vorhin hat hier auch noch das Telefon geläutet und ich so „Wer zum Teufel ruft mich hier an?“ aber es war nur die Dame von der Rezeption die mich auf einen bevorstehenden Feueralarmtest vorbereiten wollte. Bin schon mal gespannt wie das hier klingt.


hugs and kisses


Patricia

Chronik einer Reise - 21 Stunden on the Road

Für euch ist jetzt schon Nachmittag, ihr habt das Mittagessen hinter euch gebracht und hofft, dass die nächsten 2 Stunden bis zum Feierabend so schnell wie möglich vergehen. Für mich ist es gerade mal 9 Uhr vormittags, ich hatte ein eher leicht verstörendes Frühstück (mehr dazu später) und eine angenehme Nacht auf einem viel zu hohen Boxspring Bett. Jet Lag? Was ist das? Zumindest im Moment macht es nicht den Anschein, als würde meine innere Uhr falsch eingestellt sein. Das kann aber auch daran liegen, dass ich schon zu Hause viel zu spät ins Bett gegangen bin und morgens dann kaum aus dem Bett kam. Das passiert nun mal wenn man 3 Wochen am Stück zu Hause ist und nicht viel zu tun hat was unbedingt zur frühen Stunde erledigt werden muss.

Die Anreise war… anstrengend. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so erschöpft ins Bett gefallen bin. Hier eine kurze Aufstellung des Ablaufs.

Das nenn ich mal einen Flughafen
  • 5:15 – Der Wecker klingelt
  • 5:45 -  der Taxi Flughafentransfer holt uns vor der Haustüre ab und bringt uns nach München
  • Ca. 7:30 – Einchecken und Gepäckaufgabe, danach Sicherheitskontrolle und Frühstück
  • 8:50 – Boarding
  • 9:30 – Abflug am Flughafen München
  • 13:50 (19:50) – Landung am Hartsfield-Jackson International Airport Atlanta
  • Ca. 14:00 (20:00) – Passkontrolle, Gepäck abholen, Zollkontrolle, Gepäck wieder aufgeben (?), Sicherheitskontrolle, Gepäck wieder abholen (what the?)
  • 15:00 (21:00) – Fahrt mit dem Flughafenzug zum Car Rental Terminal – Car Renten bei Avis :D
  • 16:10 (22:10) – Verlassen des Autoparkhauses in Atlanta / Georgia in Richtung Norden auf der Interstate 75
  • Ca. 19:40 (1:40) – Ankunft im Staybridge Suites Hotel in Greenville / South Carolina

unser Zimmer sieht genau so aus

Für alle die schon einmal einen Flug über den großen Teich hinter sich gebracht haben, mag das alles gar nicht so schlimm klingen, immerhin konnten wir uns so glücklich schätzen einen Non Stop Flug ergattert zu haben. Außerdem liegt Greenville ja auf der Ostküste der Vereinigten Staaten und ist daher gar nicht soooo weit weg wie man gemeinhin immer glauben mag. Trotzdem. Für mich war es der erste Flug über 6 Stunden (damals gings auf die Kap Verden) in ein Land in dem ich noch nie war und wo alles ein bisschen (aber nur ein kleines bisschen) anders ist als zu Hause. Genauere Informationen zu den verschiedenen Stationen der Reise werden noch im Laufe des Tages (also für euch  Morgen …  schräg) folgen.

hugs and kisses

Patricia

Samstag, 14. Januar 2012

Eine letzte Nachricht von dieser Seite der Welt

Okey, jetzt gehts also los. Es ist nicht mehr so einfach die richtigen Tasten zu treffen, denn es ist 1am und grundsätzlich denke ich in letzter Zeit (und thanks to some really smart Alien called the Doctor) eher auf Englisch als auf Deutsch. (Man möchte den geringfügigen Alkoholkonsum der zu dem allen noch dazu kommt bitte vernachlässigen). Morgen Nachmittag, also auf mitteleuropäische Zeit umgerechnet um ca 8 am, werden wir uns irgendwo auf der Straße von Alanta nach Greenville befinden. Vielleicht werde ich dann endlich realisieren was gerade passiert, denn im Moment kommt mir alles vor wie ein weit entfernter Traum. So wie wenn man abends einen wirklich guten Film schaut und dann weiter träumt was noch passieren könnte. Es passiert nicht mir, sondern einer Figur in einem Film, oder einer Serie und es ist ganz eindeutig nicht real.. Eine weitere Metapher die mir dazu einfallen würde wäre Milchglas - es lässt das Licht durch, aber keine Bilder... ich hoffe ich kann euch das jetzt etwas begreiflicher machen.


Okey (Phil schimpft mich immer weil man das Wort nicht so schreibt aber OK schaut doof aus) Heute um 5:50 wird uns der Flughafentransfer abholen um uns nach München zu bringen, wo Delta Air als einzige Airline einen Non-Stop Flug nach Atlanta anbietet. Ich mag keine Zwischenlandungen, wer mag die schon? Entweder man bekommt total Panik weil man sich Sorgen über das Gepäck macht, oder mann muss irgendwo in Hamburg warten obwohl man von München nach Zypern fliegen wollte. Wenn man nicht umbedingt ein großer Fan von Duty Free Shops ist bring einem so Etwas so und so nichts. Laut Phil werden wir anscheinend über Grönland fliegen... er begründet das mit der annnäherndern Kugelform der Erde ... ich würds nur verstehen wenns an den Strömungen und Luftbewegungen der Atmosphäre liegen würde. Gut dass ich kein Geologe bin.


OMG . (und das letzte heißt aus feministischen Gründen bitte Göttin)... ich bin wirklich nervös jetzt. Und ich vermisse schon alles. Meine Meerschweinchen, meine Familie, und meine Freunde. Bei letzteren kann ich zumindest einige schöne Andenken mitnehmen. Ein großes Dankeschön geht an Vroni und Betti für die hübschen lila Blumenohringe (LILA!!!) und die einzigartige Kette - ich werde gut darauf aufpassen!


Jetzt sollte ich die mir verbleibenden 4 Stunden Schlaf noch nutzen....


hugs and kisses
wahhh, das wird mein letzter Eintrag von dieser Seite des großen Teiches


Patricia

Mittwoch, 11. Januar 2012

Der gewundene Pfad Richtung Visum Part 2

Ok, alles halb so schlimm, das Visum ist beantragt und bestätigt. Ich … wir … dürfen einreisen. Wär auch ziemlich unpraktisch wenn nicht, immerhin sind Flug und Hotel auch schon gebucht und ach ja … grundsätzlich arbeite ich nicht mehr. Für alle die es etwas mehr interessiert wie so ein Konsulatsbesucht abläuft, gibt’s hier die detaillierte Schilderung.

Hinter der Linie bleiben

Nachdem wir das Konsulatsgebäude (das übrigens nicht die Amerikanische Botschaft an sich, sondern nur eine, von außen nicht durch eine hübsche, gestreifte Flagge gekennzeichnete Nebenstelle ist) gefunden hatten, überraschte uns die Menge an wartenden Menschen im Foyer. Nein, kein Wartezimmer, sondern wirklich der erste Raum nach der Eingangstür, da wo die Lifte und Schilder sind, in welchem Stock sich welches Amt ect. befindet. (Ein Zahnarzt war auch da ?) Grund dafür? Unser Termin war um halb 9 (der erste des Tages was so viel bedeutete wie : um halb 4 aufstehn) und man darf sich erst 5 Minuten davor im 4ten Stockwerk einfinden. Vorher wird man wieder heruntergeschickt. Da es weder da oben, noch unten im Eingangsbereich Sitzplätze gibt, bleibt es sich grundsätzlich gleich, doch nachdem die Uhr 8:25 geschlagen hatte, waren dann doch etwas mehr als nur 5 Leute im 4ten Stock, in dessen „Da wo die Lifte und die Treppen enden“-Raum eindeutig nicht genug Platz für alle Wartenden war um eine sinnvolle Reihe zu bilden – denn wir mussten ja hinter der Linie bleiben.

Elektronische Geräte abgeben

Gleich nachdem man die gelb-schwarz gestreifte Linie dann doch überschreiten darf, muss man seinen Pass abgeben und Mantel und etwaig mitgeführte Taschen (wovon abzuraten ist) auf einem, an den Flughafen erinnernden Laufband abgeben. Das Ganze wird dann natürlich hübsch durchleuchtet, sollte man ja keine Waffen und ähnliche gefährliche Gegenstände (wie etwa Nagelscheren) mitführen. Schließlich wird einem dann mit einem Streifen Papier über die Handflächen gewischt. Der Grund ist mir bis jetzt schleierhaft, nach längerem diskutieren einigten Phil und ich uns dann aber auf einen Indikator für Sprengstoff und andere nicht so angenehme chemische Substanze,n die potentielle Terroristen in den Händen gehalten haben könnten. (Gscheit deppert wenn man das ohne Handschuhe macht!?) Natürlich kommt dann noch eines dieser „Ich piepse wenn du durch mich durchgehst“-Tore, dass bei mir, trotz meiner hohen Schuhe und zum ersten Mal seit Ewigkeiten, stumm blieb. Meinen Mantel und die Mappe mit den Dokumenten (siehe letzter Blogeintrag) durfte ich dann wieder mitnehmen und dann endlich das Konsulat betreten.
Für andere Antragsteller war die Prozedur dann aber doch nicht so einfach wie es jetzt klingen mag. Verboten sind laut dem Informationsflyer und dem Schild am Eingang: Handy, E-Book Reader, Mp3 Player, Laptops, Taschenrechner… Chemische Substanzen, Flüssigkeiten im Allgemeinen es sei denn aus medizinischen Gründen und man hat ein ärztliches Attest dabei, alles Metallische (das beinhaltet auch Münzen, Autoschlüssel ect.) Diese Gegenstände, ausgenommen Computer, kann man aber am Eingang hinterlegen. Ich frage mich, warum diese Sachen (abgesehen von Schlüsseln und Geldbörsen) überhaupt mitgenommen werden, oder war ich die Einzige die vorab darüber informiert wurde?

Wieder einmal Schlange stehen

Grundsätzlich möchte ich vorab gleich einmal sagen, dass ich die komplette Prozedur sehr viel langwieriger eingeschätzt hatte, als die dann im Endeffekt wirklich war, dennoch habe ich etwas dagegen ständig hinter fremden Menschen vor Schaltern stehen zu müssen. Dieses Mal wartete ich darauf, von einer der beiden Konsulatsbeamtinnen (die auch hier fließend Deutsch sprachen und wahrscheinlich gar keine Amerikanerinnen waren) aufgerufen zu werden. Sie fragte mich lediglich, was ich denn vorhabe in den 4 Monaten zu machen, und warum es keine 3 Monate sein können (denn dann wäre ein ganz normales Touristenvisum möglich, wofür man nur einen Fragebogen im Internet ausfüllen müsste). Nachdem ich ihr aber erklärte, dass der Herr im schwarzen Mantel am Schalter nebenan mein Freund sei und aus beruflichen Gründen rüber müsste, war alles Friede, Freude, Eierkuchen und unsere beiden Anträge wurden bevorzugt behandelt. Phil war mal wieder sehr viel wichtiger als alle anderen, die nur als Au Pair oder Besucher in die USA einreisen wollten. Seine Dokumentenmappe war auch in etwa 4mal so dick wie meine, da mit Empfehlungsschreiben und Beschreibungen über seine Tätigkeit gefüllt. Aus diesem Grund wurden von mir, abgesehen vom Visumsantrag selbst und der Bankbestätigung über die Zahlung der Gebühr dafür, nur der Pass verlangt. Niemand wollte meine Kontoauszüge, Mietvertrag usw. sehen.  Und ich hab mir solche Mühe gegeben. :D

Meet de Konsul

Der Letzte Abschnitt beinhaltet ein Gespräch mit einem der Konsuln persönlich. Ja die heißen wirklich so, und mal abgesehen von einer normalproportionierten Nase sah unserer, mit seinen grauen Haaren, einem Julius Cäsar gar nicht so unähnlich. Naja, er war ein Mann mit grauen Haaren… er hätte jeder sein können – aber er war Konsul.
Bevor man aber zum Gespräch aufgerufen wird, darf man wieder warten – dieses Mal auf Stühlen (!) bis man zu einem der beiden Fenster gerufen wird. Ich dachte, man würde da in separaten Räumen sein Anliegen vortragen, aber stattdessen kann jeder andere Anwesende mithören. Sehr diskret und ein bisschen an einen Bahnschalter erinnernd. Auch hier lief alles, aufgrund Phils VIP Stellung (woah, daran muss ich mich gewöhnen) wieder etwas schneller als sonst und wir wurden beide gemeinsam aufgerufen. Zu mir meinte er nur, er habe B2 begleitend zu L Visums Anträge die bis zu 2 Jahre dauern würden, deswegen wären meine 4 Monate kein Problem und nachdem Phil erklärt hatte, dass er beim „planning a plant in Tennessee“ (sooo viele Doppelbuchstaben!) helfen würde bekamen wir einen kleinen Stempel samt Unterschrift auf unsere Anträge und mussten erfahren, dass es, obwohl das Visum nun genehmigt war, noch bis Donnerstag dauern würde bis alles fertig wäre und wir aus diesem Grund unsere Pässe lieber persönlich wieder hier abholen sollten. Es ist der österreichischen Post offensichtlich nicht möglich, ein eingeschriebenes Kuvert innerhalb eines Tages im eigenen Land zuzustellen. Na gut. Fein. Bestätigt nur meine Vorurteile gegen die Einrichtung mit dem gelben Posthorn. Hauptsache ich darf jetzt einreisen. :D
Doof nur, dass sich unsere Hauptstadt so ganz und gar nicht im Zentrum des Landes befindet.

General Updates:

  • Neuer Meerschweinchenstall gekauft zur Übersiedulng zur Schwiegermutter - jetzt fleißig dabei den Piggies das Treppensteigen wieder beizubringen.
  • Meine Lieblingsklamotten in einen Koffer gepackt und mich gewundert dass alles Platz hat.
  • Zusatzversicherung abgeschlossen.
  • Hotel für die ersten 2 Wochen und den Flug (leider nur Economy und nicht Economy Comfort) gebucht.
  • Sich von fast allen besten Freunden, Familie ect verabschieden - bis jetzt keine Tränen.

hugs and kisses

Patricia

Freitag, 6. Januar 2012

Der gewundene Pfad Richtung Visum

Nein, ich bin nicht wie vom Erdboden verschluckt einfach untergetaucht oder habe beschlossen nach einem lausigen Blogeintrag gleich gar nicht mehr zu schreiben - so einfach werdet ihr mich nicht los. Ich war nur nicht im Lande. Wer mich kennt, und ich hoffe dass fast alle die das hier lesen der Meinung sind das zu tun (ansonsten - geh und besorg dir ein Privatleben) weiß, dass es mir fast unmöglich ist ein paar Monate am Stück nicht auf Urlaub zu fahren. Aus diesem Grund habe ich den Silvester Abend und noch ein paar weitere Tage danach in der schönen tschechischen Hauptstadt verbracht. Da es in diesem Blog aber weder um meine Kurztrips in den Norden oder um Neujahrs Vorsätze (die ich übrigens gar nicht habe) geht, würde ich diejenigen unter euch, die sich weiter darüber informieren wollen und der englischen Sprache mächtig sind gerne auf meinen zweiten Blog verweisen. Bis jetzt ist allerdings erst der Bericht des ersten Tages online.



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gibts um ca 18€ bei Amazon
Da sich unser Konsulatstermin am 10ten Jänner ziemlich rasch nähert werde ich diesen Blogeintrag den umständlichen Wegen ein amerikanisches Visum zu erhalten, widmen. Dabei werde ich einige Absätze aus einem Buch zitieren, das mir schon bei so einigen fragwürdigen Themen weitergeholfen hat. 
Ehrlich, wer irgendwie vor hat, einige Zeit, und sei es nur als Tourist, im Land über dem großen Teich ein paar Wochen zu verbringen, tut nicht schlecht daran ein bisschen darin zu schmökern. Grundsätzlich unterscheidet sich die USA nicht so gravierend von Mitteleuropa. Aber hin und wieder wird man schon ein paar Hinweise entdecken mit denen man ganz und gar nicht gerechnet hätte.
Die ersten Kapitel sind für mich zwar nicht wirklich von großem Nutzen, da ich weder vor habe in den USA zu Arbeiten, mir dort eine Versicherung zuzulegen oder ein Haus zu kaufen, aber dennoch ist es sehr interessant, eine Vorstellung davon zu bekommen wie lausig die Krankenversicherungen oder wie grottenschlecht isoliert die Neubauten sind. Europe rulez - zumindest wenn es um Wärmedämmung und gratis Zahnbehandlungen geht.
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Anders als mein Freund, der aufgrund seiner unersetzbaren, technischen Fähigkeiten ein so genanntes L1 - oder Arbeitsvisum beantragen konnte, musste ich auf ein verlängertes Touristenvisum zurückgreifen.  Zuerst aber noch ein bisschen was über das L1 Visum selbst. Laut meinem schlauen Buch handelt es sich:

"um ein Visum für die firmeninterne Entsendung, wenn der betroffene Arbeitnehmer bei der Muttergesellschaft, einer Filiale, einem angeschlossenen Unternehmen oder einer Tochtergesellschaft des  bisherigen Arbeitgebers als Manager, leitender Angestellter oder spezialisierte Fachkraft arbeiten wird."

Das ist hier offensichtlich der Fall. Eine Arbeitserlaubnis gäbe es für mich nur im Fall einer Eheschließung. Trotzdem müsste ich dann ein Formular usw bei der Einwanderungsbehörde ausfüllen und die Bearbeitung dauert dann 4-5 Monate - Für uns also Nonsense.

Mein Visum nennt sich B2 Visum - ein Besuchervisum zu touristischen Zwecken. Es ist im Gegensatz zu den 3 Jahren des L1 Visums nur für 6 Monate gültig. Die Beschreibung in meinem Buch lautet so:

"Wer einen Antrag auf ein Besuchervisum stellt, muss durch den Nachweis familärer und beruflicher Bindungen im Heimatland glaubhaft machen können, dass er keine Absicht hat, dauerhaft in den USA zu bleiben, und zudem über ausreichende Mittel für die Finanzierung des Aufenthalts verfügen, da eine Erwerbstätigkeit grundsätzlich nicht erlaubt ist."

Für meinen Besuch am Konsulat musste ich eine kleine Mappe mit verschiedenen Unterlagen zusammenstellen:
schau ich nicht total überzeugt und fröhlich aus?
  • Mein neuer Reisepass (incl Fingerabdruckscans)
  • 1 original Passfoto nach amerikanischem Standard (quadratisch)
  • Passkopie
  • Einen Bankbeleg über die Zahlung der Visa Gebühr
  • Ein Konsulat Begleitschreiben (???)
  • Kopie Arbeitsvertrag 
  • Kopie Mietvertrag
  • Kopie der Kontoauszüge der letzten Monate
  • und... ein frankierter Rückumschlag (lol)


    Außerdem musste ich einen höchstintelligenten Fragebogen ausfüllen, der zwar großteils mit grundsätzlichen Angaben gefüllt war (bisherige Jobs, Schulausbildung, Eltern, alle Länder in denen ich je war usw...) aber auch einige sehr irritierende Fragen stellte von denen ich hier die lustigsten gerne aufführen möchte:

    44. Reisen Sie in die USA, um der Prostitution oder einer anderen Form der Sittenwidrigkeit nachzugehen oder sind Sie in den vergangenen 10 Jahren der Prostitution oder Zuhälterei nachgegangen?

    45. Hatten Sie jemals mit Geldwäsche zu tun oder beabsichtigen Sie dies?

    46. Haben Sie jemals innerhalb oder außerhalb der USA eine Straftat im Bereich Menschenhandel begangen oder sich dazu geschworen eine solche Straftag zu begehen?

    50. Beabsichtigen Sie, sich während Ihres Aufenthalts in den USA an terroristischen Aktivitäten zu beteiligen oder waren Sie jemals an terroristischen Aktivitäten zu beteiligt?

    53. Haben Sie jemals Völkermord angeordnet oder begangen, dazu angestiftet , dabei geholfen oder sich in anderer Weise daran beteiligt.

    Und die Liste geht weiter....

    Und wens interessiert: Mein Buch hat jetzt schon 7 tolle Kapitel... Es wären mehr, aber mir ist eine Stadt namens Prag dazwischengekommen.
    Außerdem habe ich mir aufgrund der nahenden großen Veränderung als logische Konsequenz meine Haare abgeschnitten.

    hugs and kisses

    Patricia