Freitag, 6. Januar 2012

Der gewundene Pfad Richtung Visum

Nein, ich bin nicht wie vom Erdboden verschluckt einfach untergetaucht oder habe beschlossen nach einem lausigen Blogeintrag gleich gar nicht mehr zu schreiben - so einfach werdet ihr mich nicht los. Ich war nur nicht im Lande. Wer mich kennt, und ich hoffe dass fast alle die das hier lesen der Meinung sind das zu tun (ansonsten - geh und besorg dir ein Privatleben) weiß, dass es mir fast unmöglich ist ein paar Monate am Stück nicht auf Urlaub zu fahren. Aus diesem Grund habe ich den Silvester Abend und noch ein paar weitere Tage danach in der schönen tschechischen Hauptstadt verbracht. Da es in diesem Blog aber weder um meine Kurztrips in den Norden oder um Neujahrs Vorsätze (die ich übrigens gar nicht habe) geht, würde ich diejenigen unter euch, die sich weiter darüber informieren wollen und der englischen Sprache mächtig sind gerne auf meinen zweiten Blog verweisen. Bis jetzt ist allerdings erst der Bericht des ersten Tages online.



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Da sich unser Konsulatstermin am 10ten Jänner ziemlich rasch nähert werde ich diesen Blogeintrag den umständlichen Wegen ein amerikanisches Visum zu erhalten, widmen. Dabei werde ich einige Absätze aus einem Buch zitieren, das mir schon bei so einigen fragwürdigen Themen weitergeholfen hat. 
Ehrlich, wer irgendwie vor hat, einige Zeit, und sei es nur als Tourist, im Land über dem großen Teich ein paar Wochen zu verbringen, tut nicht schlecht daran ein bisschen darin zu schmökern. Grundsätzlich unterscheidet sich die USA nicht so gravierend von Mitteleuropa. Aber hin und wieder wird man schon ein paar Hinweise entdecken mit denen man ganz und gar nicht gerechnet hätte.
Die ersten Kapitel sind für mich zwar nicht wirklich von großem Nutzen, da ich weder vor habe in den USA zu Arbeiten, mir dort eine Versicherung zuzulegen oder ein Haus zu kaufen, aber dennoch ist es sehr interessant, eine Vorstellung davon zu bekommen wie lausig die Krankenversicherungen oder wie grottenschlecht isoliert die Neubauten sind. Europe rulez - zumindest wenn es um Wärmedämmung und gratis Zahnbehandlungen geht.
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Anders als mein Freund, der aufgrund seiner unersetzbaren, technischen Fähigkeiten ein so genanntes L1 - oder Arbeitsvisum beantragen konnte, musste ich auf ein verlängertes Touristenvisum zurückgreifen.  Zuerst aber noch ein bisschen was über das L1 Visum selbst. Laut meinem schlauen Buch handelt es sich:

"um ein Visum für die firmeninterne Entsendung, wenn der betroffene Arbeitnehmer bei der Muttergesellschaft, einer Filiale, einem angeschlossenen Unternehmen oder einer Tochtergesellschaft des  bisherigen Arbeitgebers als Manager, leitender Angestellter oder spezialisierte Fachkraft arbeiten wird."

Das ist hier offensichtlich der Fall. Eine Arbeitserlaubnis gäbe es für mich nur im Fall einer Eheschließung. Trotzdem müsste ich dann ein Formular usw bei der Einwanderungsbehörde ausfüllen und die Bearbeitung dauert dann 4-5 Monate - Für uns also Nonsense.

Mein Visum nennt sich B2 Visum - ein Besuchervisum zu touristischen Zwecken. Es ist im Gegensatz zu den 3 Jahren des L1 Visums nur für 6 Monate gültig. Die Beschreibung in meinem Buch lautet so:

"Wer einen Antrag auf ein Besuchervisum stellt, muss durch den Nachweis familärer und beruflicher Bindungen im Heimatland glaubhaft machen können, dass er keine Absicht hat, dauerhaft in den USA zu bleiben, und zudem über ausreichende Mittel für die Finanzierung des Aufenthalts verfügen, da eine Erwerbstätigkeit grundsätzlich nicht erlaubt ist."

Für meinen Besuch am Konsulat musste ich eine kleine Mappe mit verschiedenen Unterlagen zusammenstellen:
schau ich nicht total überzeugt und fröhlich aus?
  • Mein neuer Reisepass (incl Fingerabdruckscans)
  • 1 original Passfoto nach amerikanischem Standard (quadratisch)
  • Passkopie
  • Einen Bankbeleg über die Zahlung der Visa Gebühr
  • Ein Konsulat Begleitschreiben (???)
  • Kopie Arbeitsvertrag 
  • Kopie Mietvertrag
  • Kopie der Kontoauszüge der letzten Monate
  • und... ein frankierter Rückumschlag (lol)


    Außerdem musste ich einen höchstintelligenten Fragebogen ausfüllen, der zwar großteils mit grundsätzlichen Angaben gefüllt war (bisherige Jobs, Schulausbildung, Eltern, alle Länder in denen ich je war usw...) aber auch einige sehr irritierende Fragen stellte von denen ich hier die lustigsten gerne aufführen möchte:

    44. Reisen Sie in die USA, um der Prostitution oder einer anderen Form der Sittenwidrigkeit nachzugehen oder sind Sie in den vergangenen 10 Jahren der Prostitution oder Zuhälterei nachgegangen?

    45. Hatten Sie jemals mit Geldwäsche zu tun oder beabsichtigen Sie dies?

    46. Haben Sie jemals innerhalb oder außerhalb der USA eine Straftat im Bereich Menschenhandel begangen oder sich dazu geschworen eine solche Straftag zu begehen?

    50. Beabsichtigen Sie, sich während Ihres Aufenthalts in den USA an terroristischen Aktivitäten zu beteiligen oder waren Sie jemals an terroristischen Aktivitäten zu beteiligt?

    53. Haben Sie jemals Völkermord angeordnet oder begangen, dazu angestiftet , dabei geholfen oder sich in anderer Weise daran beteiligt.

    Und die Liste geht weiter....

    Und wens interessiert: Mein Buch hat jetzt schon 7 tolle Kapitel... Es wären mehr, aber mir ist eine Stadt namens Prag dazwischengekommen.
    Außerdem habe ich mir aufgrund der nahenden großen Veränderung als logische Konsequenz meine Haare abgeschnitten.

    hugs and kisses

    Patricia

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