Montag, 7. Mai 2012

El Cinco de Mayo - Der Fünfte Mai

EIN FEIERTAG DER EIGENTLICH KEINER IST

Ich schreibe diese Worte am Abend genau dieses Tages. Es ist der 5te Mai, aber Aufgrund unseres Ausflugs zum Reedy River Duck Deryb (siehe hier für mehr Infos: Artikel auf My All American Routine) war eine rechtzeitige Recherche leider nicht möglich. Daher habe ich vor jetzt noch ein bisschen darüber zu lesen und heute Abend, wenn wir schick Mexikanisch essen gehen, meine Amerikanischen Freunde über das zu befragen, was sie gemeinhin "Tequila Day" nennen. Ich hoffe ich werde die ganzen Informationen dann morgen zusammenfassen können, aber da ich dem Agaven Likör ohnehin relativ abgeneigt bin, denke ich, dass es keine so große Herausforderung wird, nüchtern zu bleiben.

Wie man sich also vorstellen kann ist "El Cinco de Mayo" Spanisch und heißt nichts anderes als "Der Fünfte Mai". Aber was wird eigentlich gefeiert? - Der Sieg der Mexikanischen Soldaten über eine, zahlenmäßig weit überlegene, Französische Experditions Armee nahe der Stadt Puebla im Jahre 1862. Und wer feiert? - Abgesehen von der Tatsache, dass der Mexikanische Feiertag mittlerweile großen Stellenwert unter der Spanisch sprechenden Bevölkerung der USA eingenommen hat (Ähnlich wie St. Patrick's Day für die Iren), ist Cinco de Mayo, mit Ausnahme der Bewohner der Stadt Pueblo im Süden des Landes selbst, in den Augen der  Mexikaner nicht besonders wichtig. Der richtige Unabhängigkeitstag wird nämlich am 16ten September gefeiert.



SEID STOLZ!

Aus diesem Grund gehe ich davon aus, dass alle Mexikaner, die ihr Heimatland schon seit einiger Zeit nicht mehr gesehen haben, and diesen Tag ihre Herkunft feuern; stolz darauf sind woher sie kommen und wer sie sind. Die Amerikaner andererseits haben sich all jene Elemente herausgepickt die sie am Meisten ansprechen: Den Tequila, die Margaritas und das Mexikanische Bier. (Ihr wisst schon, die mit der Limonenspalte im Flaschenhals) Ich sage nicht, dass das falsch ist; es tut gut fröhlich zu sein und zu feiern, auszugehen und einmal im Jahr einen Sombrero zu tragen; aber sollten wir nicht selbst für einen kurzen Moment aufhören Stamperl hinunterzustoßen und stattdessen darüber nachdenken, wo unser zu Hause ist und uns an unsere Kultur, unsere Eltern und Großeltern erinnern? Als eine Reisende, die schon seit einiger Zeit so weit von allem weg ist was ihr lieb und teuer ist (nicht dass es hier keine liebenswerten Dinge geben würde), ist diese Aufgabe relativ einfach. Aber jeder einzelne Amerikaner, mit nur sehr wenigen Ausnahmen, ist ein  Nachfahre von Einwanderern, und die meisten davon können kaum die Namen der Herkunftsländer ihrer Vorväter auzählen.

2 Tage später...
Wie ihr euch nun vorstellen könnt, waren meine Nachforschungen bezüglich dieses Themas alles andere als erfolgreich. Das ist traurig, weil ich wirklich etwas darüber lernen, und mich nicht nur auf das Internet alleine verlassen wollte. Trotzdem werde ich nun ein paar Informationen mit euch teilen.

Laut den BBC Nachrichten, ist Cinco de Mayo eine ziemlich große Sache in Chicago. Es gibt Schönheitswettbewerbe, Pferdeshows und natürlich Live Musik. Wir hatten auch Live Musik. Aber da wir am Ende zum Dart spielen in einem Irish Pub landeten, wo man Corona für nur 2$ die Flasche kaufen konnte (jaja, wie wenn die Iren nicht ihren eigenen Bier Feiertag hätten), war die Situation nicht besonders authentisch. 

Was haben wir also alles gelernt? El Cinco de Mayo ist nicht nur eine Entschuldigung um sich selbst in Tequila, Triple-Sec und Limettensaft (aka Margaritas) zu ertränken, es ist auch ein Tag des Stolzes. Überleg mal, wann warst du das letzte Mal stolz auf dein Heimatland?

hugs and kisses
Patricia

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